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Cotopaxi Nationalpark

Autorenbild: Sanni & Gerri@Sanni & Gerri@

Aktualisiert: 11. Nov. 2021

Nach der 6 tägigen Eingewöhnung an die Höhe in Quito, brechen wir zu unserem ersten geplanten Abenteuer, dem Vulkan Cotopaxi, auf. Mit dem Minibus geht es vom Hostel Secret Garden Quito zum Secret Garden Cotopaxi, das ganz abgelegen mitten im Nirgendwo mit traumhaftem Blick direkt auf den Vulkan liegt. Witzigerweise, stellen wir schnell fest, dass wir der Deutschsprachige Bus sind. In der einen Woche in Quito haben wir gar keine Deutschen getroffen und jetzt gleich einen ganzen Bus?! OK, nicht ganz. Zwei Mitreisenden sind Österreicher.

Nach der holprigen Fahrt angekommen im Secret Garden beziehen wir unser “Hobbit House”. Es ist wirklich super niedlich und gemütlich. UND: Es gibt eine Heizung. Ein Glück, denn Nachts wird es hier kalt mit Temperaturen bis zu 0 Grad. Ein paar Meter weiter befindet sich das wohl coolste WC auf dem wir bisher waren! Buchstäblich ein Thron mit direktem Ausblick auf den Vulkan! Die Gemeinschaftsräume sind super gemütlich; das Zentrum bildet ein großer Kamin! So wollten wir es uns am liebsten gleich gemütlich machen. Aber nichts da. Eine Wanderung zum nächstgelegenen Wasserfall stand auf dem Programm.

 

Also rein in die Gummistiefel und auf geht’s! Der Weg war als leicht und für jeden machbar beschrieben. Eine Stunde hin und eine zurück. Leider wußte unser Guide, der als freiwilliger Volontär arbeitetet, selber nicht so genau den Weg, was uns den ein oder anderen Umweg einbrachte! Nach einigen Kletterpartien kamen wir zu der Stelle wo man eigentlich den Fluss zu Fuß durchquert. Da es aber viel geregnet hat, war der Pegelstand sehr hoch und unser Guide offenbarte uns, dass wir nun ca. 4 Meter lang an der Feldkante entlang klettern müssen, um weiter zu kommen! Na super, Sanni und klettern. Mit etwas gutem Zureden gab sie ihr Gezeter aber auf und fügte sich tapfer in ihr Schicksal. Wieder eine Challenge auf dem Weg zur Schwindelfreiheit und dem Besiegen der Höhenangst! Am Wasserfall angekommen genossen wir den wirklich schönen Ort. Die Kletterei hat sich gelohnt. Die ganz verrückten aus unserer Truppe sind sogar im eisig kalten Wasser baden gegangen!




 

Nach einem sehr schönen Abend am “deutschsprachigen” Tisch stand für den nächsten Tag die Wanderung zum Gletscher des Cotopaxi auf ca. 5.000 Meter Höhe an. Also ging es, wie bisher fast immer, wieder schön früh ins Bett.

Am nächsten Morgen um 06:00 Uhr ist es fast wolkenfrei und so erhebt sich der Cotopaxi das erste Mal für uns sichtbar, majestätisch über die Anden. Er ist der höchste aktive Vulkan der Erde. Seine nahezu perfekte konische Form hat ihm zu internationaler Bekanntheit verholfen. Wir sind gespannt wie weit wir kommen. Hat uns die Höhe von 4.400 Metern auf dem Rucu Pichincha schon mächtig geschlaucht.

Kaum unterwegs streikte unser wirklich auch schon sehr klapprige Minivan direkt erstmal. Da half nur noch Muskelkraft. Es wurde geschoben und dann ging es endlich los. Wir fuhren durch die unendlichen Lavafelder bis zum Fuße des Kraters. Die Wanderung startete auf 4.600 Metern. Also eigentlich gar nicht mehr so weit bis auf die 5.000 zu laufen. Weit gefehlt. Der Aufstieg war eine echte Herausforderung; gleichzeitig aber auch wirklich beeindruckend schön. Wir hatten uns vorher bei einer indigenen Händlerin mit Coca-Blättern versorgt. Keine Sorge, ganz legal. Der Geschmack war zunächst gewöhnungsbedürftig, aber sie halfen wirklich super in der Höhe gegen Kopfweh und Schwindel. Nur nicht gegen die Kälte. Eigentlich sind wir ja überhaupt keine Wintermenschen aber diese Erfahrung war trotz Schnee und teilweise eisigem Wind einfach nur super. Die Landschaft rund um den Krater ist so unwirklich und beeindruckend.

Nach dem Abstieg auf dem Rückweg durch die Lavafelder wurden wir dann mit einem strahlenden Ausblick auf den “bezwungenen” Berg belohnt! Wir sind der Meinung das war spitze!


Den Rest des Tages ließen wir gemütlich ausklingen und hatten noch die Gelegenheit die am Hostel lebenden Lamas zu besuchen. Einfach sehr lustige Tierchen.



 

Tag 3 startete, nach dem wieder sehr leckeren Frühstück, hoch zu Roß. Naja also ganz so hoch eigentlich gar nicht. Hier gibt es eher kleine, trittsichere Pferde wie Criollos die das anspruchsvolle Gelände kennen und trotz ihrer Größe robuste Kraftpakete sind. Ein Wort zum Touri-Reiten im Ausland. Natürlich ist das durchaus diskutabel und es gibt sicher gute und schlechte Beispiele. Den Pferden,die wir bisher hier gesehen haben, scheint es körperlich an nichts zu mangeln. Die Tiere leben frei in Herdenverbänden auf großen Weiden. Auch unser Guide hielt seine Tiere in einer Gruppen auf der Weide. Die Ausritte mit Touristen finden einmal am Tag statt und die Tiere müssen dabei keine sportlichen Leistungen erbringen, da die meisten Reiter einfach nur drauf sitzen, um im Schritttempo die Landschaft erkunden. Natürlich sind die Pferde längst nicht nach unseren Standards ausgebildet. Ebensowenig ihre einheimischen Reiter, die die Tiere häufig nur über die scharfe Kandare reiten. Bilder von weggedrückten Rücken, Spannungen und aufgerissene Mäuler sind keine Seltenheit. Die Gauchos handeln, wie in so vielen Teilen der Erde, aber nicht aus Bosheit, sondern aus Unwissen. Diese Reitweise wird seit Ewigkeiten praktiziert und weitergegeben.

Umso schöner für unsere Pferde, dass wir einige ganz entspannte Gruppe waren, die gerne mit durchhängenden Zügeln durch die wunderschöne Landschaft getrottet ist. Naja, zugegeben Gerriet und ich haben uns schon ein paarmal zurück fallen lassen, um dann das Feld in sanftem Galopp von hinten aufzurollen. Das war einfach zu verlockend beim Durchqueren der Graslandschaften. Besonders beeindruckend war allerdings das Geschick dieser kleinen kräftigen Pferde beim Durchqueren kleiner Flussläufe und beim entlangschlängeln an dem ein oder andern Abhang! Wir hatten sogar das Glück ein Wildpferd zu sehen. Unsere Pferde durften nach dem Ausritt als Herde direkt wieder auf ihre schöne Weide, was sie sichtlich genossen haben.



 

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